Der systemische Ansatz in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe betrachtet die beteiligten Personen und deren Beziehungen als Teil eines komplexen sozialen Systems. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf dem einzelnen Kind, Jugendlichen oder Elternteil, sondern auf dem gesamten familiären Umfeld und den sozialen Netzwerken, in denen sie eingebunden sind.

Im systemischen Ansatz wird davon ausgegangen, dass Veränderungen in einem System Auswirkungen auf alle beteiligten Personen haben können. Das bedeutet, dass das Wohlergehen und die Entwicklung eines Kindes nicht isoliert betrachtet werden können, sondern eng mit den Beziehungen und der Dynamik in der Familie und dem sozialen Umfeld verbunden sind.

Systemische Interventionen in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe beinhalten unter anderem die Förderung einer ressourcenorientierten Sichtweise, das Einbeziehen verschiedener Perspektiven und das Erkennen von Wechselwirkungen innerhalb des Systems. Dabei wird darauf geachtet, dass alle beteiligten Personen angehört und in den Veränderungsprozess aktiv einbezogen werden.

Der systemische Ansatz legt zudem Wert auf eine kooperative Zusammenarbeit zwischen den professionellen Fachkräften und den Familien. Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung der Familien zu stärken.

Durch die Anwendung des systemischen Ansatzes in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe wird eine ganzheitliche Betrachtung ermöglicht, die die Bedürfnisse und Ressourcen aller beteiligten Personen berücksichtigt und auf eine nachhaltige Veränderung abzielt.